Sukzession
Wenn die Natur sich selbst überlassen wird, können sich standorttypische Tier- und Pflanzenarten wieder etablieren und Lebensräume, die durch menschliche Eingriffe beschädigt oder zerstört wurden, neu besiedeln.

Auf den heutigen Flächen der Wildnisstiftung befanden sich bis 1990 noch sowjetische Truppenübungsplätze, die von schweren Panzern befahren wurden und auf denen Schießübungen stattfanden, so dass die Natur dort schwer geschädigt und heimische Arten verdrängt wurden.
Indem sich die Landschaft durch ihren Schutzstatus ungestört entwickeln konnte, siedelten sich zunächst Pionierpflanzen an: Pflanzen, die sich an einem noch vegetationsfreien Standort durch ihre Angepasstheit an die schwierigen Wuchsbedingungen zuerst entwickeln. Silbergras als Vorbote der Heide ist mit einer der Erstbesiedler der ehemaligen Sandflächen.
Durch die Verbesserung der Nährstoffbedingungen können sich allmählich anspruchsvollere Arten wie etwa Gehölze etablieren. Nach und nach wird es den Heidepflanzen zu schattig – die Heide weicht dem Wald.
In den Wildnisgebieten Lieberose, Jüterbog, Heidehof und Tangersdorf sind die verschiedenen Entwicklungsstadien der Landschaft sowie Tier- und Pflanzenarten zu beobachten, die verdeutlichen, wie die Natur sich selbst heilt, auf Veränderungen reagiert und neue Gleichgewichte findet.