PYROPHOB
Ein Forschungsprojekt für den Wald von morgen – acht Institutionen untersuchen, wie sich Wälder gegen Brände und Klimawandel wappnen können.
Die vielen Brände der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Klimakrise vor unserer Haustür angekommen ist. PYROPHOB ist ein großes Forschungsprojekt, das sich mit Waldbränden und ihren Folgen beschäftigt.
Große Waldbrände sind immer dramatische Ereignisse für Mensch und Natur. Doch wenn es erst einmal gebrannt hat, sollten Wissenschaftler*innen wenigstens untersuchen, wie sich die abgebrannten Flächen entwickeln und wie man künftig mit ihnen umgehen kann. Hier setzt PYROPHOB an: Acht Verbundpartner beschäftigen sich mit der Frage, welche Art von Wäldern wir in Zeiten steigender Waldbrandgefahr brauchen. Wie sie beschaffen sein müssen, damit sie nicht mehr so schnell brennen und „pyrophob“, also feuerabweisend sind.
Seit Mai 2020 untersuchen die am Projekt beteiligten Institutionen, wie sich verschiedene Bewirtschaftungsvarianten auf die Entwicklung von Kiefernwaldbrandflächen im Wirtschaftswald und im Totalreservat auswirken. Dabei erfassen sie auf Probeflächen in Treuenbrietzen und Jüterbog das Potenzial für natürliche Regenerationsprozesse im Ökosystem. Die Wildnisstiftung stellt mit den ehemaligen Brandflächen in Jüterbog wichtige Referenzflächen für den Wirtschaftswald zur Verfügung.
Auf Dauerbeobachtungsflächen werden Abiotik (Wasser, Boden, Klima), Biotik (Flora, Fauna, Pilze) sowie Waldökologie und Pflegemaßnahmen analysiert. Die vergleichende Untersuchung der Waldstücke soll Aufschluss darüber geben, wie möglichst schnell klimaresistente Laubmischwälder entstehen.
Einige Ergebnisse – die Natur hilft sich selbst
- Zwischen den untersuchten Flächen gibt es deutliche Unterschiede. Dort, wo nicht sofort alles geräumt wurde, scheint das Mikroklima ausgeglichener zu sein, es gibt weniger Sickerwasser, aber auch weniger Nährstoffauswaschung.
- Die natürliche Waldverjüngung hat sich nach den Bränden auf den Flächen gut entwickelt. Es gab eine sehr große Anzahl von Bäumen, die sich tatsächlich durch Samenanflug etablieren konnten. Das waren vor allem Zitterpappeln. Die Vegetation kehrte also zurück – und sie war vielfältiger als zuvor. Auch nachdem es im Juni 2022 erneut auf den Flächen gebrannt hatte, trieben die Zitterpappeln schon nach wenigen Wochen wieder aus.
Das Projekt läuft noch bis April 2025.