Brandenburgs wilde
Naturschätze
Die Wildnisstiftung schützt den Lebensraum von Wildkatze, Wolf und Seeadler. Helfen Sie bei ihrem Schutz und entdecken Sie mit uns Brandenburgs wilde Naturschätze!
Wildnis ist ein seltener Schatz. In Deutschland wird jeden Tag eine Fläche von 100 Fußballfeldern als Siedlungs- und Verkehrsfläche verbraucht. Die Natur hat kaum noch Freiraum. Wir schützen wertvolle Wildnis auf vier ehemaligen Truppenübungsplätzen in Brandenburg. Durch Kauf hat die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung hier große Flächen dauerhaft für eine freie Naturentwicklung gesichert. Gleichzeitig macht sie die Schönheit und Faszination dieser Landschaften mit geführten Exkursionen und Wanderwegen erlebbar.
Unsere
Wildnisgebiete
Auf 14.350 Hektar Fläche schützen wir wertvolle Wildnis.
Nicht nur in den Savannen Afrikas und den Regenwäldern am Amazonas, auch hier in Brandenburg gibt es sie, die Wildnis! Auf vier ehemaligen Truppenübungsplätzen lässt die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung faszinierende Wildnisgebiete entstehen. Die Stiftungsflächen liegen auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen Jüterbog, Heidehof (Fläming), Lieberose (Ostbrandenburgische Heide- und Seengebiet & Spreewald) und Tangersdorf (Uckermark).
Sandflächen, Heide, Naturwälder, Seen und Moore bieten seltenen Arten vielfältige Lebensräume und Rückzugsmöglichkeiten in der dicht besiedelten Kulturlandschaft.
Tangersdorf
Mit rund 670 Hektar ist das Wildnisgebiet Tangersdorf die kleinste der Stiftungsflächen. Es ist jedoch in ein größeres Naturschutzgebiet eingebettet und befindet sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz mit einer Gesamtgröße von 6.000 Hektar.
Größe/Landschaften
670 ha mit wertvollen Gewässern, Mooren, alten Naturwäldern und Heidelandschaften.
Besonderheiten
Aktivitäten von Biberfamilien, die im Umfeld der Stiftungsfläche ein bestehendes Gewässer in eine 150 Hektar große Staufläche mit Seen und Feuchtgebieten gewandelt haben. Auch seltenen Insekten- und Vogelarten sind charakteristisch für das Wildnisgebiet Tangersdorf.
Jüterbog
Das Wildnisgebiet Jüterbog ist die größte Eigentumsfläche der Wildnisstiftung. Da sie vom 19. Jahrhundert bis in die 1990er Jahre militärisch genutzt wurde, blieb hier ein riesiges zusammenhängendes Gebiet unbesiedelt und ohne Straßen und private Nutzflächen erhalten. Die Gesamtfläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes umfasst 9.300 Hektar.
Größe/Landschaften
7.140 ha mit großer landschaftlicher Vielfalt von Sanddünen, Heide und Pionierwäldern im zentralen Bereich bis hin zu Feuchtgebieten und älteren Wäldern in den Randlagen.
Erleben
30 km Wanderwegenetz, beeindruckende Binnendüne und geführte Exkursionen.
Heidehof
Das Wildnisgebiet Heidehof ist nur ein paar Kilometer vom Wildnisgebiet Jüterbog entfernt und Teil eines noch größeren ehemaligen Truppenübungsplatzes mit einer Gesamtfläche von 12.000 Hektar. Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg besitzt dort rund 3.390 Hektar.
Größe/Landschaften
3.390 ha mit Pionierwäldern, Offenlandflächen und Heideflächen.
Besonderheiten
Das Wildnisgebiet Heidehof bietet viel Raum für das heimische Wolfsrudel und viele seltene Insekten- und Vogelarten wie z. B. Segelfalter und Ziegenmelker.
Wildnisgebiet Lieberose
Das Wildnisgebiet Lieberose umfasst 3.150 Hektar Flächen, die Teil des größten ehemaligen Truppenübungsplatzes Ostdeutschlands sind. Ein Mosaik naturnaher Wald- und Gewässerlebensräume findet sich hier mit einer großen Vielfalt an Tierarten mit eindrucksvollen Vertretern wie Wolf, Fischotter, Biber und Seeadler.
Größe/Landschaften
3.150 ha als Teil des 25.500 ha großen ehemaligen Truppenübungsplatzes mit wertvollen Mooren und Seen, Heiden und großen Sandflächen.
Erleben
Aussicht vom ehemaligen Generalshügel, Sternen- und Wildnispfad sowie ausgewiesene Wanderwege und geführte Exkusionen.
Unsere
Vision
„Wir, die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung, schützen große Wildnisgebiete, damit sich dort die Natur frei entfalten kann. Damit fördern wir die biologische Vielfalt, den Klimaschutz und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Wir geben Brandenburgs wilden Naturschätzen Raum und Zeit, sich zu entwickeln und lassen Menschen die Bedeutung und Schönheit von Wildnis erleben.“
Aktuelles
17. September 2024
Starke Partnerschaft im Waldbrandschutz im Wildnisgebiet Jüterbog
30. August 2024
Annalena Baerbock besucht PYROPHOB im Wildnisgebiet Jüterbog
Nächste Veranstaltungen
Aktuelle Projekte
Entlang des Sternenpfades erwarten Sie Info- und Erlebnisstationen zum Wert der Dunkelheit im Wildnisgebiet Lieberose, zur nächtlichen Lebensweise von Wildtieren und Bedeutung der Himmelskörper für die Orientierung.
Ein Forschungsprojekt für den Wald von morgen - acht Institutionen untersuchen, wie sich Wälder gegen Brände und Klimawandel wappnen können.
Die Naturwelt Lieberoser Heide ist ein wichtiges Naturschutz- und Regionalentwicklungsprojekt. Unser Ziel ist es, die Wildnis auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose erlebbar zu machen und den Gedanken der Wildnis in der Region zu verankern.
Der Klimawandel belastet unsere Wildnisgebiete mit Dürresommern, was die Waldbrandgefahr erhöht. Abgestimmte Waldbrandschutzkonzepte bieten Prävention und Schutzsysteme sorgen für Sicherheit im Brandfall.
Unsere Wildnis auf einen Blick
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WILDNIS
gibt es bislang
in Deutschland.
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WILDNISGEBIETE
betreut die Wildnisstiftung in
Brandenburg.
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Hektar
sind ihre Flächen
groß.
Häufige Fragen
Was ist Wildnis?
Wildnisgebiete sind Flächen, in denen die dynamischen Kräfte der Natur unbeeinflusst wirken können.
Nach einer Definition des Bundesamtes für Naturschutz sind Wildnisgebiete mindestens 1.000 Hektar große, zusammenhängende Flächen. Bei speziellen Lebensräumen wie Auwäldern oder Küstenlandschaften beträgt die Mindestgröße 500 Hektar.
Diese großräumigen Gebiete entwickeln sich frei und natürlich, ohne ein vom Menschen geplantes Ziel. Damit bieten sie Lebensräume für wild lebende Tiere und Pflanzen, die auf natürliche Prozesse und große, ungestörte Flächen angewiesen sind. Wildnisgebiete ermöglichen das Erleben und Erfahren einer ungelenkten Natur, in der der Mensch Beobachter ist. Darüber hinaus sind sie bedeutsame Lernorte für die Erforschung natürlicher Prozesse und Entwicklung.
Warum brauchen wir Wildnis?
Wildnisgebiete sind besonders in einem dicht besiedelten und genutzten Land wie Deutschland sehr selten und erbringen wichtige Leistungen für Ökologie, Artenvielfalt, Forschung und Erholung. Deshalb hat sich die Bundesregierung in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt das Ziel gesetzt, auf zwei Prozent der Landesfläche Wildnis zu ermöglichen.
Wildnisgebiete erfüllen wichtige ökologische Funktionen, denn in ihnen können sich Wälder, Moore und Gewässer ungestört entwickeln. Es bilden sich lebendige natürliche Böden, die besonders viel Wasser und Kohlendioxid speichern können. Damit helfen sie, den Klimawandel abzumildern und wirken sich positiv auf das Mikroklima aus.
Ist Wildnis in der Kulturlandschaft überhaupt möglich?
Wildnisgebiete inmitten der Kulturlandschaft sind möglich und besonders wertvoll, da sie das Klima positiv beeinflussen, zahlreichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen, Forschungsmöglichkeiten bieten und attraktive Erholungsräume sind.
Um Wildnisgebiete gut in die umgebende Kulturlandschaft integrieren zu können, müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Manchmal sind Eingriffe im Randbereich nötig, z. B. um den Waldbrandschutz sicherzustellen. Daher ist es hilfreich, Wildnisgebiete und ihr Umfeld in verschiedene Bereiche zu gliedern.
Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg setzt abgestimmte Waldbrandschutzkonzepte um, die ein Übergreifen von Bränden auf umliegende Flächen verhindern sollen. Wie rechtlich vorgesehen, wird im Umfeld der Wildnisgebiete ein abgestimmtes Wildtiermanagement umgesetzt, um Wildschäden auf umliegenden (Landwirtschafts-)Flächen zu vermeiden bzw. im Fall von Tierseuchen deren Ausbreitung zu verhindern.
Wie können Wildnisgebiete erlebt werden?
Die Wildnisgebiete der Stiftung sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen, in denen ein Wegegebot gilt. Damit werden sensible Bereiche, Tiere und Pflanzen geschützt. Dazu gehören z. B. die Nistgebiete von Seeadlern, Wurfhöhlen von Wölfen und trittempfindliche Pflanzen wie der Sonnentau.
Auch aus eigenem Schutz sollten die Wanderwege der ehemaligen Truppenübungsplätze nicht verlassen werden. Außerhalb der ausgewiesenen Wanderwege besteht Gefahr durch alte Kampfmittel und einsturzgefährdete Bauten aus Zeiten der militärischen Nutzung. Um die Einzigartigkeit der Wildnis erleben zu können, hat die Wildnisstiftung auf ihren Flächen Erlebnispfade und Rundwanderwege geschaffen, die zu ausgewählten Aussichtspunkten und schönen Rastplätzen führen. Hier lässt sich die wilde Schönheit besonders gut und vor allem sicher erleben. Geführte Touren oder Expeditionen zu Themen wie Wald, Wolf und Wildnis ermöglichen besondere Eindrücke vereint mit Fachwissen der Wildnisexpert*innen. Auch Aktionen zum Mitmachen, Vortragsveranstaltungen und Radtouren stehen auf dem Programm.
Zu den Wildnisgebieten in Deutschland und ihren Erlebnismöglichkeiten informiert die Initiative Wildnis in Deutschland mit einer umfassenden Gebietskarte.
Wo gibt es in Deutschland überhaupt noch Wildnis?
Wildnisgebiete findet man in Kernzonen von Nationalparken und Biosphärenreservaten, in einigen großen Naturschutzgebieten und auf Flächen des „Nationalen Naturerbes„. Auch ehemalige Truppenübungsplätze und Bergbaufolgelandschaften bieten Raum für Wildnisgebiete.
Es gibt Naturschutzorganisationen, die über die gesetzlich verankerten Flächen hinaus Wildnisgebiete sichern, so z. B. die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg.
Aktuell zählen ca. 0,7 % der Landfläche Deutschlands als Wildnis, 2% sollen es gemäß der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sein. Zu Wildnisgebieten in Deutschland informiert die Initiative Wildnis in Deutschland, der sich bereits 20 Naturschutzorganisationen angeschlossen haben. Auf der Website der Initiative gibt es eine gute Übersicht zu Wildnisgebieten in Deutschland, die zudem Erlebnismöglichkeiten für die einzelnen Gebiete aufzeigt.
Gibt es in Wildnisgebieten gefährliche Tiere?
Wildtiere suchen keinen Menschenkontakt und leben zurückgezogen und in Ruhe. Die großen Säugetiere – dazu gehören Bär, Wolf oder auch der Luchs, sind teilweise vollständig in Deutschland verschwunden. Einige Tierbestände erholen sich zunehmend, andere wie der Bär sind hierzulande vollständig ausgestorben. Auch die selten vorkommende Wildkatze, die scheu und zurückgezogen lebt, wird dem Menschen – ob groß oder klein – nicht gefährlich werden. Das einzige wirkliche Risiko geht von Zecken aus, die Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen können. Wanderer sollten darauf achten, die Wanderwege nicht zu verlassen, um das Risiko eines Zeckenbisses zu minimieren, und sich nach einer Wanderung in einem Wildnisgebiet gründlich nach Zecken absuchen. Hunde sind in Naturschutzgebieten an der Leine zu halten, in der Nähe des Menschen besteht für Hunde daher auch in einem Wolfsgebiet keine Gefahr.
Wie sieht richtige Wildnis eigentlich aus?
Beim Begriff Wildnis hat jeder von uns ein anderes Bild im Kopf. Viele Menschen verbinden damit unberührte Regenwälder oder Gebirgslandschaften. Oft sieht die Wildnis, die wir hier in Deutschland antreffen, aber ganz anders aus.
Es ist zum Beispiel eine steppenartige Landschaft, die sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz gebildet hat und noch sehr viel Zeit braucht, bis sich dort ein Wald entwickelt. Wildnis kann aber auch eine überflutete Fläche mit sehr vielen Wasservögeln sein, wie wir sie im beeindruckenden Anklamer Stadtbruch finden. Doch auch ein von Sturmereignissen geprägter Wald kann Wildnis sein. Denn im Laufe der Zeit sprießt hier bereits neues Leben und zwischen den toten Bäumen bahnen sich junge Keimlinge den Weg. Voraussetzung für Wildnisentwicklung ist, dass das Gebiet nicht genutzt wird und entsprechend auf größtmöglicher Fläche keine Eingriffe mehr stattfinden.
Die Herausforderung ist es, sich wirklich auf natürliche Dynamik einzulassen und sie als ergebnisoffenen Prozess zu verstehen. Dann können wir uns zurücknehmen, die Natur beobachten und von ihr lernen. Diese Erkenntnisse sind unglaublich wichtig für uns, denn sie helfen uns, die natürlichen Lebensgrundlagen und damit auch unser Überleben zu sichern.
Wie kann ich die Arbeit der Wildnisstiftung unterstützen?
Möchten Sie uns dabei helfen, wertvolle Wildnis zu erhalten, Wölfe und Wildkatzen zu schützen oder Wildniswissen an Erwachsene und Kinder zu vermitteln?
Wir freuen uns, Sie als Spender*in zu begrüßen und bieten verschiedene Patenschaften an. Die Wildnisstiftung ist gemeinnützig tätig und Ihre Spende ist steuerlich absetzbar. Gern beraten wir Sie zu weiteren Möglichkeiten des Engagements.
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