Naturlandschaften erhalten: Eine gemeinsame Vision für Brandenburg
Im Mai 2000 wurde die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg auf Initiative öffentlicher und privater Stifter gegründet. Ihr Ziel ist die Sicherung von Wildnisgebieten im Herzen Brandenburgs.
Die Stiftung setzt sich leidenschaftlich für den Schutz, den Erhalt und die Entwicklung natürlicher Lebensräume ein, um die einzigartige Vielfalt der Natur erlebbar zu machen und für kommende Generationen zu bewahren.
Mitstifter
Land Brandenburg
Das Land Brandenburg ist Mitstifter bei der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die im Jahr 2000 von privaten und öffentlichen Organisationen gegründet wurde. Seit 2002 hat die Stiftung ca. 14.400 ha Flächen auf vier ehemaligen Truppenübungsplätzen Brandenburgs erworben. Bedingt durch die jahrzehntelange Abgeschiedenheit konnte sich dort auf weiten Flächen eine für Mitteleuropa einmalige und ursprüngliche Naturlandschaft mit Wäldern, Feuchtwiesen, Mooren sowie Heide- und Dünenlandschaften, die zahlreichen seltenen Pflanzen und Tieren Rückzugsmöglichkeiten bieten, behaupten und entwickeln. Hauptziel der Stiftung ist es, große Teile der Flächen einer Naturentwicklung zu überlasssen und dies für Besucher erlebbar zu machen. Damit verfolgt die Stiftung die gleichen naturschutzpolitischen Ziele wie das Land Brandenburg und unterstützt das Land außerdem bei der Erreichung der u.a. in der Nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung formulierten Ziele.
Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V.
Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt setzt sich mit praktischer Naturschutzarbeit in mehr als 25 Ländern für die Erhaltung der biologischen Vielfalt ein. Große Wildnisgebiete, in denen natürliche Prozesse ablaufen, stehen dabei im Fokus. Unsere Zustiftung zur Stiftung Naturlandschaften Brandenburg mit einer Millionen Euro gehört zu unseren größten Einzelvorhaben. Darüber hinaus unterstützen wir die Stiftung mit unserer Erfahrung und weiterer Projektförderung. Die naturschutzfachliche Qualität der Stiftungsflächen, die besondere Partnerschaft von privaten und staatlichen Organisationen und der konsequente Wildnisansatz sind für uns die herausragenden Gründe für unser Engagement. Eine starke Stiftung als Flächeneigentümer und eine klare Satzung gewährleisten einen dauerhaften Bestand. Mit dem Wildnisansatz werden Vorgaben der Bundesregierung wie sie in der Nationalen Biodiversitätsstrategie festgelegt sind, umgesetzt. Wir halten das Vorhaben „Stiftung Naturlandschaften Brandenburg“ für eines der innovativsten, wichtigsten und erfolgreichsten Naturschutzvorhaben in Deutschland.
Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer
Gregor Louisoder Umweltstiftung
Bekanntlich erreichen viele deutsche Schutzgebiete nicht die internationalem Standards – oft ist weiter vieles erlaubt, was einer ungestörten Naturentwicklung entgegen steht. Echte Wildnis gibt es in Deutschland bisher kaum. Deutschland hat also einen enormen Nachholbedarf an Flächen, auf denen sich die Natur frei entwickeln kann, auf denen Land- und Forstwirtschaft oder Jagd keine Rolle spielen, dafür aber die Menschen Natur pur erleben können. Wir unterstützen daher die Ziele der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg zur Schaffung großflächiger Wildnisgebiete auf stiftungseigenen Flächen und beteiligen uns an ihrer Arbeit.
Claus Obermeier, Vorstand
Umweltstiftung WWF Deutschland
Weltweit setzt sich der WWF Deutschland in mehr als 100 Programmen und Projekten für den Naturschutz und die Bewahrung der biologischen Vielfalt ein. Der Schutz von Wildnisgebieten ist dabei ein wichtiges Ziel. Viele Menschen verbinden mit „Wildnis“ die Vorstellung von weit entfernten Gebieten wie den Regenwäldern Amazoniens oder Indonesiens. Doch die Verantwortung, große naturnahe Lebensräume zu erhalten, können wir nicht allein den fernen, häufig ärmeren Ländern auflasten. Der WWF zeigt daher auch in Modellprojekten vor unserer eigenen Haustür, dass der Erhalt und die Wiederherstellung wilder Natur in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland gelingen kann. Die von uns mit gegründete Stiftung Naturlandschaften Brandenburg geht ebenfalls mit gutem Beispiel voran, indem Sie großflächig auf ehemalig militärisch genutzten Flächen die Natur „machen lässt“. Wir unterstützen sie dabei und freuen uns, als Flächeneigentümer sogar Nachbarn auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Tangersdorf im Norden Brandenburgs zu sein.
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Der Nabu ist der deutsche Naturschutzverband mit der längsten Erfolgsgeschichte. Ein bedeutender Punkt in dieser Geschichte ist unsere Beteiligung an der Gründung der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg im Jahr 2000.
Mit Flächenkäufen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberose schafften wir es gemeinsam, eine der letzten Naturoasen Deutschlands zu retten. Doch nach wie vor steht in unserem Land noch viel zu wenig Raum für freie Naturentwicklung zur Verfügung: Die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ sieht Wildnisentwicklung auf 2% der Fläche Deutschlands bis zum Jahr 2020 vor, bislang sind es jedoch noch unter 1%. Es ist viel zu tun, daher fordern wir mit der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg: „Mut zur Wildnis“!
Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V.
Für uns ist die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ein wichtiger Partner in der Nuthe-Nieplitz Region südlich von Berlin. Der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung setzt sich für naturnahe Waldentwicklung, den Schutz von Gewässern und Feuchtlebensräumen und die Extensivierung landschaftlicher Nutzung ein. Zur Naturvielfalt der Region tragen die Wildnisflächen der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg maßgeblich bei: Die großen, unzerschnittenen Landschaften bieten Lebensraum für störungsempfindliche Arten wie z. B. den Wolf, der in Brandenburg wieder heimisch geworden ist. Diese Rückzugsräume sind im dicht besiedelten Deutschland eine Seltenheit und daher besonders wertvoll.
www.naturpark-nuthe-nieplitz.de