Waldbrand

Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen zum Waldbrand(schutz), den besonderen Herausforderungen auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen, Fotos der betroffenen Gebiete sowie aktuelle Mitteilungen und Forschungsprojekte zum Thema. Entdecken Sie, wie wir den Wald von morgen schützen und die Resilienz unserer Wildnisgebiete stärken.

Aktuelle Informationen

Stand 02.09.2024

Aktuelles Waldbrandgeschehen

Waldbrand im Wildnisgebiet Jüterbog

Am 29.08.2024 um 11:40 Uhr ist im Wildnisgebiet Jüterbog aus bisher ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Einsatzkräfte waren vorübergehend vor Ort und haben den Brand innerhalb der gesicherten Brandschutzstreifen unter Kontrolle gehalten. Durch Wind und Trockenheit breitete sich das Feuer zügig aus, weshalb Löschhubschrauber zum Einsatz zugezogen wurden. Mittlerweile konnte der Brand gelöscht werden. Derzeit wird noch eine Brandwache gehalten.

Die Stiftung setzt sich mit aller Kraft für den Schutz dieser einzigartigen Naturlandschaft ein und dankt allen Einsatzkräften und Partnern für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser Situation.

Oberste Priorität hatte zu jeder Zeit der Schutz der Menschen und der umliegenden Gebiete mit ihrer Infrastruktur. Es bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass der Brand auf Flächen oder Ortschaften außerhalb des Wildnisgebietes übergreift.

Aktuelle Informationen zum Waldbrand werden regelmäßig auf dieser Seite veröffentlichen.

Eine Übersicht über alle Waldbrandschutzmaßnahmen finden Sie hier: www.wildnisstiftung.de/projects/wildnis-aber-sicher

Waldbrand in den Wildnisgbieten

Der Naturschutz auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen steht aufgrund der Munitionsbelastung und der durch den Klimawandel verstärkten Waldbrände immer wieder vor großen Herausforderungen. Hitze, Trockenheit und Stürme machen dem Wald in Deutschland zu schaffen und werden künftig eher zunehmen. Die in den letzten Jahren durchgeführten, vorbereitenden Maßnahmen und das effektive Waldbrandschutzsystem haben sich als unverzichtbar erwiesen und zeigen, dass Vorsorge und Prävention entscheidend sind. Waldbrandschutzstreifen, entmunitionierte Wege und Löschwasserentnahmestellen sind Teil dieses Schutzsystems, das sich bereits bei früheren Bränden bewährt hat.

Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen zum Waldbrand(schutz), den besonderen Herausforderungen auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen, Fotos der betroffenen Gebiete sowie aktuelle Mitteilungen und Forschungsprojekte zum Thema. Entdecken Sie, wie wir den Wald von morgen schützen und die Resilienz unserer Wildnisgebiete stärken.

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Fuchs vor abgebranntem Baumstamm Dr. Tilo Geisel

"Verheerende Brandereignisse sind große Verluste in der Wildnisentwicklung und können nicht einfach hingenommen werden. Wildnis ist von unschätzbarem Wert für die Natur und die Menschen in der Region."

Dr. Antje Wurz & Dr. Andreas Meißner

Geschäftsführender Vorstand

Waldbrandschutz und Zukunftsforschung

Waldbrandschutz

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg verfolgt das Ziel, den Waldbrandschutz auf ihren munitionsbelasteten Wildnisflächen und umliegenden Gebieten durch abgestimmte und kontinuierlich weiterentwickelte Konzepte zu optimieren. Durch die enge Kooperation mit Landkreisen, der Feuerwehr, Forstverwaltung, dem Naturschutz sowie weiteren Expert*innen werden maßgeschneiderte Waldbrandschutzsysteme implementiert. Diese Systeme dienen dazu, die Sicherheit bei Waldbränden zu erhöhen, das Übergreifen von Bränden auf angrenzende Flächen zu verhindern und die empfindlichen Kernzonen des Naturschutzgebietes vor Eingriffen zu bewahren.

Weitere Informationen zum vorbeugenden Waldbrandschutz

 

PYROPHOB: Ein Forschungsprojekt für den Wald von morgen

Die Zunahme von Waldbränden in den letzten Jahren zeigt deutlich, dass die Klimakrise längst Realität ist. PYROPHOB ist ein wegweisendes Forschungsprojekt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Wälder in Zeiten des Klimawandels widerstandsfähiger gegen Brände gemacht werden können. Acht renommierte Institutionen arbeiten seit Mai 2020 gemeinsam daran, herauszufinden, wie Wälder beschaffen sein müssen, um weniger feueranfällig – also „pyrophob“ – zu sein.

Durch die Analyse von Dauerbeobachtungsflächen hinsichtlich abiotischer Faktoren wie Wasser, Boden und Klima sowie biotischer Elemente wie Flora, Fauna und Pilze, soll das Projekt wertvolle Hinweise darauf liefern, wie wir unsere Wälder besser vor den zunehmenden Gefahren durch Waldbrände und den Klimawandel schützen können.

Alle Infos zum Projekt „PYROPHOB“

Eindrücke von ehemaligen Waldbränden

Waldbrand 2023
Waldentwicklung nach Waldbrand. Foto: Dr. Tilo Geisel
Waldbrandschutzmaßnahmen Lieberose. Foto: Stiftung Naturlandschaften Brandenburg
Waldbrand im Wildnisgebiet Lieberose

Häufige Fragen & Antworten

Wie schädlich sind Waldbrände für die Wildnisgebiete? Welche Folgen hat ein Brand?

Walbrände vernichten Wildnis und zerstören Naturentwicklung.

Mitteleuropa und damit auch Brandenburg ist kein Feuer-Ökosystem. Pflanzen, Tiere, Pilze und andere Lebensformen haben sich daher nicht an Feuer angepasst. Alle Tiere und Pflanzen kennen Feuer, doch überleben mitteleuropäische Bäume, Samen und andere Pflanzenteile die Feuer nicht. Feuerökosysteme kennen wir dagegen aus der Mittelmeerregion, Südafrika, Australien oder von der Westküste Nordamerikas. Baumarten wie die aus Amerika stammende Douglasie und die Roteiche sind an Feuer angepasst und haben eine relativ dicke, borkenartige Rinde, unter der die Bäume auch stärkere Brände überleben. Der australische Eukalyptus entwickelt sich selbst dann, wenn zwei Zentimeter Rinde verbrannt sind. Und auch die dicken Korkschichten der südeuropäischen Korkeichen sind eine evolutionäre Anpassung der Bäume an Hitze, Trockenheit und Feuer. Auch unsere ausgewachsenen heimischen Kiefern, Birken und Eichen weisen ähnliche Rindenanpassungen im unteren Stammbereiche auf und können Bodenfeuer überstehen. Im Jugendstadium sind sie jedoch noch nicht so gut geschützt. Die Feuer auf den Wildnisflächen vernichten wertvolle Natur. Im Wald verbrennen die Feuer Wurzeln und die Humusschichten samt den darin lebenden Käfern, Würmern, Asseln, Insekten und Insektenlarven. Sie, Einzeller, Pilzfäden, Mykorrhiza und alle anderen teilweise winzigen Lebewesen sind für das Ökosystem Wald und auch für die Heidepflanzen entscheidend. Walbrände zerstören die sich mühsam wieder entwickelnde Natur und damit die Grundlage aller dort ansässigen Lebensformen. Denn auch langsame Tiere wie Frösche, Schlangen und Eidechsen verbrennen. Und selbst wenn Dachse, Füchse, Baummarder und Rehe Glück haben und rechtzeitig flüchten können, hat das Feuer ihren Lebensraum zerstört und unbewohnbar gemacht.

Die Waldbrände vernichten Wildnis. Waldbrände stören damit die Ziele der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, da sie die bisherigen natürlichen Entwicklungen zerstören oder zurücksetzen.

Welche besonderen Pflanzen und Tiere gibt es in den Wildnisgebieten, die in Gefahr sind?

Die landschaftliche Vielfalt reicht von Sanddünen, Heide und Pionierwäldern bis hin zu Feuchtgebieten, wertvollen Mooren und älteren Wäldern. Seltene Arten wie Wildkatze, Wolf, Fischotter, Bechsteinfledermaus und Wiedehopf leben in den Gebieten, die mitunter auch FFH- und SPA-Status haben.

Sind Waldbrände ein Rückschritt in der Wildnisentwicklung?

Der Schaden für die Wildnis ist erheblich und ein Waldbrand ein starker Rückschlag. Durch das Verbrennen der Humuslage und des Baumbestands wird das gesamte Waldsystem praktisch auf null zurückgesetzt. Es gehen bis zu 120 Jahre an Wachstumsgeschichte und Wildnisentwicklung verloren.

Warum ist es so schwierig, das gesamte Gebiet der ehemaligen Truppenübungsplätze von der Munition zu befreien?

Die Durchführung einer umfangreichen Kampfmittelsuche und -räumung auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen ist mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden. Gemäß unseren Schätzungen würde dieses Vorhaben potenziell mindestens 250 Millionen Euro erfordern. Insgesamt wurden von 2000 bis 2022 bereits etwa 1,8 Millionen Euro für die Beräumung aufgewendet. Dabei wurden 300.000 Euro durch Fördermittel finanziert, während die verbleibenden Kosten aus Eigenmitteln bestritten wurden.

Darüber hinaus stehen nicht ausreichend Kampfmittelberäumer oder Siebanlagen zur Verfügung, um derart große Flächen effektiv abzusuchen und zu bearbeiten. Die Bewältigung eines solchen Projekts erfordert eine erhebliche Anzahl qualifizierter Fachkräfte und spezialisierter Ausrüstung, die derzeit nicht verfügbar sind.

Zudem würde eine flächendeckende Kampfmittelsuche und -räumung eine erhebliche Umgestaltung der gesamten Flächen mit sich bringen. Dies hätte zur Folge, dass die gesamte Vegetation entfernt werden müsste und eine Bergbaufolgelandschaft entstünde. Die Wildnis würde verloren gehen, die damit einhergehenden ökologischen Auswirkungen wären beträchtlich.

Mit welchen Waldbrandschutzmaßnahmen macht die Wildnisstiftung ihre Wildnisgebiete sicherer?

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung richtet für alle ihre Wildnisgebiete in enger Abstimmung mit Feuerwehr, Landkreis, Forstverwaltung, Naturschutzbehörden und vielen weiteren Partner*innen Waldbrandschutzsysteme ein. Um ihre Funktionen zu sichern, werden sie regelmäßig gepflegt und im Rahmen von Brandschutzübungen überprüft. Neben Waldbrandschutzschneisen und Wundstreifen sind kampfmittelfreie und sicher befahrbare Wege sowie Löschwasserentnahmestellen wichtige Elemente des vorbeugenden Waldbrandschutzes.

 

Brände werten die Einsatzkräfte zusammen mit der Stiftung und weiteren Partner*innen aus. So können Waldbrandschutzkonzepte bei Bedarf an neue Situationen angepasst und verbessert werden. Zur Umsetzung der Maßnahmen beantragt die Wildnisstiftung als Flächeneigentümerin Fördermittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums und setzt Eigenmittel sowie eigenes Personal zu Kontrolle und Pflege ein.

Anprechpartnerinnen Presse

Anika Niebrügge

Anika Niebrügge

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: 0176-73 54 54 70

Isabel Gabei

Isabel Gabei

Kommunikation- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: 0159-06515120

Buntspecht Dr. Tilo Geisel
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