Rothirsch

Der König des Waldes kommt aus dem Offenland

Weiblicher Rothirsch am Waldrand

Fotos: Sebastian Hennigs; Dr. Tilo Geisel

Der Rothirsch (Cervus elaphus) wird häufig als „König des Waldes“ bezeichnet. Doch ursprünglich ist er eigentlich ein Bewohner von offenen und halboffenen Landschaften.

Aufgrund der immer stärker werdenden Störung durch den Menschen (z. B. durch Jagd und Veränderung der Landschaft) hat er sich in den Wald zurückgezogen. Auch seine Aktivitätszeit hat er vom Tag auf die Dämmerung verlegt, um dem Menschen so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Trotzdem ist dieses große Säugetier heutzutage jedem ein Begriff, vermutlich nicht zuletzt aufgrund des großen Geweihs und der lautstarken Brunft der Männchen.

Wie bei fast allen anderen Vertretern der Familie der Hirsche tragen ausschließlich die männlichen Rothirsche (Hirsch) ein Geweih. Diese knöcherne Stirnwaffe wird in jedem Frühjahr abgeworfen und bis August neu gebildet. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ältere Tiere ein größeres Geweih haben als Jüngere, das genaue Alter lässt sich allerdings nicht anhand des Geweihs bestimmen, da seine Größe und Anzahl der Enden unter anderem auch von der Ernährung abhängt. Während der sogenannten Brunft, also der Paarungszeit im Herbst, kommt es zu Kämpfen zwischen den Hirschen, bei welchen die Geweihe zum Einsatz kommen. Zudem verteidigen die Männchen ihr Revier mit durchdringenden Rufen, dem Röhren, und locken so gleichzeitig die Weibchen (Hirschkuh) an. Das Männchen, welches sich gegen seine Konkurrenten durchsetzen kann, darf sich mit den Hirschkühen paaren und wird Platzhirsch genannt.

Während die Hirsche außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen unterwegs sind, bilden die Hirschkühe zusammen mit ihren Jungtieren (Hirschkälbern) große Gruppen, die sogenannten Kahlwildrudel. Die Hirschkälber haben zu Beginn charakteristische weiße Flecken in ihrem Fell, welche ihnen zusätzliche Tarnung verschaffen, bis sie mit dem ersten Fellwechsel verschwinden. In den Wintermonaten, ist das Fell eher graubraun und wächst auf seine doppelte Länge heran, im Sommer ist das Fell glänzend und bekommt seine namensgebende rotbraune Färbung.

 

Andere Themen

Ein Moorfrosch schaut aus dem Wasser ©Dr. Tilo Geisel

Moor

Als Extremstandorte beherbergen Moore nicht nur viele spezialisierte Arten, sondern leisten durch ihre Wasser- und Kohlenstoffspeicherkapazität einen unverzichtbaren Beitrag für den Menschen.

Sonnentau Nahaufnahme ©Dr. Tilo Geisel

Sonnentau

Um den Nährstoffmangel in seinen Lebensräumen zu kompensieren, hat der rundblättrige Sonnentau eine ganz besondere Methode entwickelt, in der Moorlandschaft zu überleben.

Wildkatze blickt in die Ferne©Dr. Tilo Geisel

Wildkatze

Die nachtaktive europäische Wildkatze findet in der unzerschnittenen Landschaft ungestörte Rückzugsmöglichkeiten und durch den Artenreichtum genügend Nahrung auf ihren Streifzügen.

Gehölze mit herbstlicher Färbung besiedeln den Sandtrockenrasen

Sukzession

Auf den Sandflächen der ehemaligen Truppenübungsplätze kann sich die Natur seit mehr als 30 Jahren ungestört entwickeln. Pionierpflanzen ebnen den Weg für ganze Ökosysteme und verdrängte Tierarten kehren zurück.

Waldentwicklung. Foto: Dr. Tilo Geisel

Wildtiermanagement und Jagd

Das Wildtiermanagement in den Randbereichen der Wildnisgebiete ist darauf ausgerichtet, möglichst störungsarm zu sein. Im Vergleich zur Jagd auf anderen Flächen gibt es in unseren Wildnisgebieten örtlich angepasste Jagdzeiten und eine reduzierte Intensität.

Vierpunkt-Flechtenbärchen (Lithosia quadra), Foto: Hamon jp, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Vierpunkt-Flechtenbärchen

Die Raupen des in vielen Gebieten bereits seltenen Vierpunkt-Flechtenbärchens (Lithosia quadra) entwickeln sich zu ganz besonderen Nachtfaltern aus der Familie der Bärenspinner (Arctiinae).

Eurasischer Wolf steht mit den Vorderbeinen auf umgestürztem Baum

Wolf

Sichere Rückzugsräume sind für die nach deutschem und europäischem Recht streng geschützten Tiere sehr wertvoll und helfen Konflikte zu reduzieren. Wildnisgebiete sind durch ihre Größe und Unzerschnittenheit sowie das gute Nahrungsangebot als Lebensraum für Wölfe bestens geeignet.

Männlicher Rothirsch mit großem Geweih

Rothirsch

Der Rothirsch beeindruckt mit seinem imposanten Geweih und seinem ausgeprägten Sozialverhalten, jedoch steht er vor wachsenden Herausforderungen aufgrund von Lebensraumverlust.

Raufußkauz auf einem Ast sitzend

Raufußkauz

Der Raufußkauz, ein nächtlicher Jäger, bedroht durch den Verlust geeigneter Lebensräume und die zunehmende Fragmentierung von Waldgebieten.

Mopsfledermaus liegt auf einem Stein

Mopsfledermaus

Die Mopsfledermaus zeichnet sich durch ihre abgeflachte Nase und breiten, zusammengewachsenen Ohren aus und ist nachtaktiv.

Hirschkäfer. Foto: Sebastian Hennigs

Hirschkäfer

In den Wäldern Europas verbirgt sich ein faszinierendes Lebewesen von beachtlicher Größe und ökologischer Bedeutung: der Hirschkäfer.

Käfer an Totholz

Wildnis in Deutschland

Wildnisgebiete sind Flächen, in denen die dynamischen Kräfte der Natur unbeeinflusst wirken können.

Totholz in einem nachwachsenden Wald

Totholz

Zu einem gesunden Wald gehören alte und abgestorbene Bäume. Totholz umfasst stehende oder umgefallene Stämme, einzelne tote Äste an einem alten Baum, Asthaufen oder Strünke.

Vogel Ziegenmelker sitzt auf Ast

Ziegenmelker

Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um Caprimulgus europaeus, die Nachtschwalbe. Gemäß Übersetzung ihres lateinischen Namens wird sie auch Europäischer Ziegenmelker genannt.