Raufußkauz

Nächtlicher Jäger der Nadelwälder

Raufußkauz vor Herbstlaub

Fotos: Wildmedia – AdobeStock; Martin Kubik – Adobe Stock – stock.adobe.com

Der Raufußkauz (Aegolius funereus) ist eine der zehn in Deutschland heimischen Eulenarten und geht ausschließlich während der Nacht auf Jagd.

Hierbei verlässt er sich voll auf sein Gehör. Wie bei vielen anderen Eulenarten sind auch beim Raufußkauz die äußeren Gehörgänge unterschiedlich hoch positioniert. Diese Asymmetrie ist bei ihm besonders stark ausgeprägt, wodurch er die Position seiner Beutetiere besonders gut lokalisieren kann. Zu diesen gehören vor allem kleine Nagetiere, seltener auch kleinere Vögel. Während der Brutzeit werden die erbeuteten Tiere auch häufig in Nahrungsdepots in alten Spechthöhlen gesammelt. Doch nicht nur als Nahrungsdepot, sondern auch als Brutplatz werden Baumhöhlen benötigt.

Am wohlsten fühlt sich der Raufußkauz in Nadelwäldern und nadelholzdominierten Mischwäldern mit deckungsreichen Versteckmöglichkeiten für den Tag und freien Bereichen für die Jagd. Da ein solcher Lebensraum vor allem im borealen Bereich und in Mittelgebirgen und Gebirgen zwischen 800 und 2000 m zu finden ist, kommt auch der Raufußkauz hauptsächlich in diesen Bereichen vor. Zunehmend lässt sich aber auch eine Ausbreitungstendenz in die Niederungslagen Mitteleuropas feststellen.

Neben den markanten gelben Augen fällt vor allem die weiße Befiederung der Beine bis zu den Krallen auf. Von diesem Merkmal leitet sich auch der deutsche Name ab, da das mittelhochdeutsche Wort „rūch“ so viel wie „haarig, behaart“ bedeutet. Da der etwa 25 cm große Vogel tagsüber gut versteckt an einen Baumstamm gelehnt schläft und durch das eulentypische Gefieder einen sehr leisen Flug hat bekommt man ihn nur sehr selten zu Gesicht. Aber in ruhigen Nächten kann sein schnelle Rufabfolge zum Teil noch in über 2 km Entfernung gehört werden. Sollte aber ein Fressfeind des Raufußkauz in der Nähe sein, wie Mader oder Waldkauz, so wird der Ruf eingestellt.

 

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