Wildnis in Deutschland

Wildnisgebiete sind Flächen, in denen die dynamischen Kräfte der Natur unbeeinflusst wirken können. Diese über 1000 Hektar großen Gebiete entwickelnsich frei und natürlich, ohne vom Menschen geplantes Ziel. Damit bieten sie Lebensräume für wild lebende Tiere und Pflanzen, die auf natürliche Prozesse und große, ungestörte Flächen angewiesen sind. Wildnisgebiete ermöglichen das Erleben und Erfahren einer ungelenkten Natur, in der der Mensch Beobachter ist. Darüber hinaus sind sie bedeutsame Lernorte für die Erforschung natürlicher Prozesse und Entwicklung.

Wildnis in Deutschland
Wolf in der Natur

Große unzerschnittene Flächen, auf denen sich die Natur frei entwickeln kann, gibt es heute im dicht besiedelten Deutschland kaum noch. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für den Wert dieser Gebiete als Referenzflächen für die Forschung, Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten, Erholungsgebiete für die menschliche Psyche und Schatzkammern für die Evolution.

Längst hat sich auch die Bundesregierung dazu bekannt, dass wir Wildnisgebiete nicht nur in fernen Ländern, sondern auch bei uns in Deutschland brauchen – für die Natur und für unser eigenes Wohlergehen.

Zwei Prozent der Landfläche Deutschlands und fünf Prozent der Wälder sollen bis zum Jahr 2020 für die Wildnisentwicklung gesichert sein, das ist die Zielstellung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt.

Schnelles Handeln ist erforderlich, um die letzten noch vorhandenen großen unzerschnittenen Flächen in Deutschland als Wildnisgebiete zu retten, denn Tag für Tag schwinden bei uns Freiflächen in der Größe von knapp 100 Fußballfeldern für die Nutzung als Siedlungs- und Verkehrsfläche.

Infos rund um das Thema Wildnis und Tipps zu Erlebnismöglichkeiten in deutschen Wildnisgebieten bietet das Onlineportal der Wildniskommunikation in Deutschland:

www.wildnis-in-deutschland.de

 

Andere Themen

Waldentwicklung. Foto: Dr. Tilo Geisel

Wildtiermanagement und Jagd

Das Wildtiermanagement in den Randbereichen der Wildnisgebiete ist darauf ausgerichtet, möglichst störungsarm zu sein. Im Vergleich zur Jagd auf anderen Flächen gibt es in unseren Wildnisgebieten örtlich angepasste Jagdzeiten und eine reduzierte Intensität.

Vierpunkt-Flechtenbärchen (Lithosia quadra), Foto: Hamon jp, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Vierpunkt-Flechtenbärchen

Die Raupen des in vielen Gebieten bereits seltenen Vierpunkt-Flechtenbärchens (Lithosia quadra) entwickeln sich zu ganz besonderen Nachtfaltern aus der Familie der Bärenspinner (Arctiinae).

Eurasischer Wolf steht mit den Vorderbeinen auf umgestürztem Baum

Wolf

Sichere Rückzugsräume sind für die nach deutschem und europäischem Recht streng geschützten Tiere sehr wertvoll und helfen Konflikte zu reduzieren. Wildnisgebiete sind durch ihre Größe und Unzerschnittenheit sowie das gute Nahrungsangebot als Lebensraum für Wölfe bestens geeignet.

Männlicher Rothirsch mit großem Geweih

Rothirsch

Der Rothirsch beeindruckt mit seinem imposanten Geweih und seinem ausgeprägten Sozialverhalten, jedoch steht er vor wachsenden Herausforderungen aufgrund von Lebensraumverlust.

Raufußkauz auf einem Ast sitzend

Raufußkauz

Der Raufußkauz, ein nächtlicher Jäger, bedroht durch den Verlust geeigneter Lebensräume und die zunehmende Fragmentierung von Waldgebieten.

Mopsfledermaus liegt auf einem Stein

Mopsfledermaus

Die Mopsfledermaus zeichnet sich durch ihre abgeflachte Nase und breiten, zusammengewachsenen Ohren aus und ist nachtaktiv.

Hirschkäfer. Foto: Sebastian Hennigs

Hirschkäfer

In den Wäldern Europas verbirgt sich ein faszinierendes Lebewesen von beachtlicher Größe und ökologischer Bedeutung: der Hirschkäfer.

Käfer an Totholz

Wildnis in Deutschland

Wildnisgebiete sind Flächen, in denen die dynamischen Kräfte der Natur unbeeinflusst wirken können.

Totholz in einem nachwachsenden Wald

Totholz

Zu einem gesunden Wald gehören alte und abgestorbene Bäume. Totholz umfasst stehende oder umgefallene Stämme, einzelne tote Äste an einem alten Baum, Asthaufen oder Strünke.

Vogel Ziegenmelker sitzt auf Ast

Ziegenmelker

Zahlreiche Mythen und Legenden ranken sich um Caprimulgus europaeus, die Nachtschwalbe. Gemäß Übersetzung ihres lateinischen Namens wird sie auch Europäischer Ziegenmelker genannt.