Rundblättriger Sonnentau

Zwischen Torfmoos und Rosmarin zieht der rundblättrige Sonnentau mit seinem außergewöhnlichen Erscheinungsbild die Blicke auf sich und lauert auf vorbeifliegende Insekten.

Eine Nahaufnahme der rötlichen Tentakel und noch geschlossenen Blüten des rundblättrigen Sonnentaus ©Dr. Tilo Geisel

Ihre roten Tentakel sind mit Sekret benetzt und erinnern an Tau, der in der Sonne glitzert, was dieser fleischfressenden Pflanze ihren Namen verleiht: Rundblättriger Sonnentau.

Das klebrige Sekret auf den haarfeinen Tentakeln dient dazu, kleine Insekten anzulocken, die sich nicht mehr aus den Fängen des Sonnentaus lösen können und ihm als Nahrung dienen. Sobald ein Insekt am Sekret haftet, schließt der Sonnentau seine Fangarme und umschließt das gefangene Tier. Anschließend wird ein Verdauungssaft ausgestoßen, welcher die Nährstoffe des Insekts löst und dem Sonnentau zum Wachstum dient. Der Verdauungsprozess kann mehrere Tage in Anspruch nehmen – übrig bleibt am Ende lediglich der unverdauliche Panzer des Insekts.

Diese Form der Nahrungsergänzung ermöglicht es der Pflanze, auch an Lebensräume mit nährstoffarmen Bedingungen angepasst zu sein, so dass sie vor allem in Mooren auffindbar ist. Aber auch Heidelandschaften in Dünentälern sind typische Biotope für den rundblättrigen Sonnentau.

In der Blütezeit zwischen Juli und August verleihen neben den rund 200 Tentakeln mehrere weiße Blüten, die an einer Ähre angeordnet sind und mit einer offenen Blüte in die Höhe ragen, dem Sonnentau sein besonderes Aussehen. So fällt es im Sommer etwas leichter, die kleine Pflanze von etwa 5 – 20 cm Höhe zwischen den Torfmoosen zu entdecken.

Durch die Entwässerung von Mooren zu Gunsten der Landwirtschaft und durch Torfabbau wurde der Lebensraum des Sonnentaus drastisch minimiert, so dass dieser als gefährdet eingestuft wird. Umso wichtiger ist also die Rückgewinnung von Mooren, nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch um Überlebenskünstler wie den Sonnentau zu erhalten.

 

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