Freiraum für Wildkatze, Nachtschwalbe und Rothirsch: Wildnisstiftung sichert 776 Hektar wertvolle Naturfläche – ein Meilenstein für den Naturschutz in Brandenburg
Luckenwalde/Jüterbog, 04.03.2025. Ein herausragender Erfolg zum Jubiläumsjahr der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung: Mit Unterstützung des Wildnisfonds des Bundes konnte sie 776 Hektar Naturschutzflächen auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Heidehof erwerben. Diese bedeutsamen Naturgebiete bleiben damit dauerhaft geschützt – ein entscheidender Schritt für die biologische Vielfalt und die Vernetzung wertvoller Wildnisgebiete in Brandenburg.
Neuer Lebensraum für bedrohte Arten
Die neu gesicherten Flächen sind ein Hotspot für seltene und bedrohte Arten. Die Nachtschwalbe, die in der Nähe eines ihrer bundesweit wichtigsten Vorkommen hat, findet weiterhin geschützte Brutgebiete. Auch die Wildkatze, die erst 2023 im benachbarten Wildnisgebiet Jüterbog nachgewiesen wurde, kann sich hier in Zukunft ansiedeln. Hinzu kommen Rothirsch, Wolf, zahlreiche Insektenarten und eine Vielzahl weiterer Wildtiere, die von dem geschützten Areal profitieren.
Ein Meilenstein für Brandenburgs Wildnis
Dr. Andreas Meißner, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Wildnisstiftung, hebt die Bedeutung dieses Erfolgs hervor: „Dank der Förderung des Wildnisfonds der Bundesregierung können wir einen weiteren Naturschatz für kommende Generationen bewahren. Der Flächenkauf gibt uns die Möglichkeit, wertvolle Naturparadiese im Landkreis Teltow-Fläming großräumig zu vernetzen und damit die biologische Vielfalt nachhaltig zu sichern.“
Ermöglicht wurde der Kauf von 776 Hektar durch eine Förderung über den Wildnisfonds der Bundesregierung. Weitere 18 Hektar erwarb die Wildnisstiftung mit Eigenmitteln. Um die für eine Förderung durch den Wildnisfonds notwendigen 1000 Hektar Größe perspektivisch erreichen zu können, hat die Dieter Mennekes Umweltstiftung, Flächeneigentümerin in direkter Nachbarschaft, ihre Bereitschaft signalisiert, Teile ihrer Flächen ebenfalls in Wildnis zu überführen. Die Stiftung freut sich auf den Austausch mit den umliegenden Ortschaften und bietet gemeinsam mit ihrem Nachbarn Exkursionen über die neuen Flächen an. Diese und weitere Erlebnismöglichkeiten der „Wildnis vor der Haustür“ im Jubiläumsjahr der Wildnisstiftung sind unter www.wildnisstiftung.de veröffentlicht.
Wertvolle Naturgebiete wachsen zusammen
Die neu erworbenen Flächen umfassen vielfältige Lebensräume – von Silbergrasfluren und Trockenrasen bis hin zu naturnah aufwachsenden Mischwäldern mit Birken und Kiefern. Sie liegen im Naturschutzgebiet Heidehof-Golmberg.
Einen Großteil der Fläche widmet die Stiftung sofort der ungestörten Wildnisentwicklung. In den noch wirtschaftlich geprägten Kiefernforsten wird durch gezielten Waldumbau die natürliche Verjüngung gefördert. Spätestens in zehn Jahren werden auch diese Bereiche der Wildnis überlassen.
Gemeinsam mit der Dieter Mennekes Umweltstiftung arbeitet die Wildnisstiftung aktuell an Möglichkeiten, die wertvollen Naturgebiete der Flächennachbarn optimal miteinander zu verbinden.
Wildnisbilanz in Brandenburg: ein starkes Signal
Mit den neuen Flächen trägt die Wildnisstiftung weiter erheblich zur Wildnisbilanz in Brandenburg bei. Bereits über 40 % der geschützten Wildnisflächen des Landes befinden sich in ihrem Eigentum. Insgesamt betreut sie mittlerweile beeindruckende 15.148 Hektar auf vier ehemaligen Truppenübungsplätzen. Dieser neue Meilenstein zeigt: Wildnis in Deutschland hat eine Zukunft – und die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg setzt sich mit voller Kraft dafür ein! Eine große Hilfe dabei ist der Wildnisfonds.
Wildnis schützen mit dem Wildnisfonds
Konkretes Ziel laut der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) ist es, der Natur auf mindestens zwei Prozent der deutschen Landesfläche wieder Raum für ihre ungestörte, natürliche Entwicklung zu überlassen. Der Wildnisfonds unterstützt das Zwei-Prozent-Wildnis-Ziel der Bundesregierung. Mit der Betreuung des Wildnisfonds hat das BMUV die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH beauftragt. Das Förderprogramm richtet sich an Besitzer*innen von
Wald-, Moor- oder Auenflächen, darunter Kommunen, Kirchen oder Privatleute, die ihre Flächen zur Wiederherstellung der Wildnis in Deutschland bereitstellen wollen. Mit Hilfe des Wildnisfonds können Naturschutzorganisationen oder Stiftungen diesen Grund oder das Nutzungsrecht daran erwerben und so einen Raum sicherstellen, in dem sich die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln kann. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
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Mitmachen und Wildnis schützen!
Möchten Sie uns dabei helfen, wertvolle Wildnis zu erhalten, Wölfe und Wildkatzen zu schützen oder Wildniswissen an Erwachsene und Kinder zu vermitteln?
Wir freuen uns, Sie als Spender*in zu begrüßen und bieten verschiedene Patenschaften an.
Die Wildnisstiftung ist gemeinnützig tätig und Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.
Gern beraten wir Sie zu Möglichkeiten des Engagements. Informationen finden Sie online unter www.wildnisstiftung.de
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung
Die Wildnisstiftung engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 mit eigenen Flächen und Expertise für Wildnisgebiete und deren Vernetzung. Sie ist eine der größten privaten Eigentümerinnen von Wildnisgebieten in Deutschland.
Stifter sind das Land Brandenburg, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, der Naturschutzbund
Deutschland (NABU), die Umweltstiftung WWF Deutschland, der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung, die Gregor Louisoder Umweltstiftung und eine Privatperson.
Unsere private Stiftung besitzt und verwaltet auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen Jüterbog, Heidehof, Lieberose und Tangersdorf Flächen im Umfang von 15.148 Hektar. Hier kann sich die Natur auf größtmöglicher Fläche frei entwickeln. Eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen findet Lebensraum, darunter faszinierende Arten wie Sonnentau, Fischotter, Seeadler und Wolf.
Mit Naturerlebnisangeboten wie Wanderwegen und geführten Exkursionen machen wir diese spannende Entwicklung zugänglich. Wir lernen von der Natur, erforschen die natürliche Dynamik für eine lebenswerte Zukunft, vermitteln Wissen über wilde Natur und machen ihre Bedeutung und Einzigartigkeit erlebbar. Unsere Wildnisflächen bieten Ökosystemen die Chance, sich an Klimaveränderungen anzupassen und leisten als natürliche Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Über unsere Flächen in Brandenburg hinaus engagieren und vernetzen wir uns für mehr Wildnis in Deutschland.
Weitere Informationen zum Wildnisfonds:
https://www.z-u-g.org/wildnisfonds/
Steckbrief zur geförderten Fläche:
https://www.z-u-g.org/wildnisfonds/projekt/erweiterung-wildnisgebiet-heidehof/
Weitere Informationen zur aktuellen Wildnisbilanzierungsstudie für Deutschland:
https://wildnisindeutschland.de/wildnisbilanzierungsstudie/
Kontakt

Anika Niebrügge
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: niebruegge@stiftung-nlb.de
Tel.: 0176-73 54 54 70