Tagung Wildnis im Dialog 2024: Gemeinsam für mehr Wildnis

Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung organisiert auch von 2024-2026 wieder die Tagungsreihe Wildnis im Dialog für das Bundesamt für Naturschutz. Vom 4.-7.11.2024 fand die Tagung zum Thema „Gemeinsam für mehr Wildnis“ an der Internationalen Naturschutzakademie des BfN auf der Insel Vilm statt.

Die Umsetzung von Wildnis im dicht besiedelten Deutschland zu ermöglichen, bleibt aus Naturschutzsicht eine aktuelle Herausforderung. Erfolgreiche Partnerschaften durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure spielen dabei eine entscheidende Rolle.  Diese und weitere Grundlagen für erfolgreiche Wildnisschutzprojekte diskutierten 37 Teilnehmende der Tagung „Wildnis im Dialog – Gemeinsam für mehr Wildnis“ vom 4.-7.11.2024 an der Internationalen Naturschutzakademie des Bundesamtes für Naturschutz auf der Insel Vilm.

Die Tagungsreihe „Wildnis im Dialog“ besteht seit 2014 und spielt eine entscheidende Rolle bei der Etablierung von Wildnis in Deutschland. Durch die Professionalisierung und Vernetzung der Wildnisakteure hat sich ein wertvolles Netzwerk aus Vertreter*innen von Bund, Ländern, Forschung, NGOs und anderen relevanten Bereichen gebildet. Dieses Netzwerk arbeitet daran, die Umsetzung der Wildnisziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt voranzutreiben. Diese sehen großflächige Wildnisentwicklung auf 2% der Landfläche sowie natürliche Entwicklung auf 5% der Waldflächen Deutschlands vor.
Mit dem Wildnisfonds der Bundesregierung wurde bereits ein sehr wichtiges Förderinstrument für die dauerhafte Sicherung von großen Wildnisgebieten (>1000 ha) geschaffen. Im Rahmen des Aktionsprogramms natürlicher Klimaschutz wird durch die kürzlich veröffentlichte Förderrichtlinie KlimaWildnis die Entwicklung und Sicherung von kleineren Flächen mit eigendynamischer Entwicklung und der Einsatz von KlimaWildnisBotschafter*innen vor Ort unterstützt.

Die Tagung Wildnis im Dialog bietet Akteur*innen im Wildnisschutz eine Plattform zur Verständigung über dringenden Handlungsbedarf und die professionelle Umsetzung von Wildnisschutz. Sie ist damit wertvolle Unterstützung und bietet die Möglichkeit zu Austausch und Beratung. Im Fokus der diesjährigen Tagung „Gemeinsam für mehr Wildnis“ standen der Erfahrungsaustausch, Fördermöglichkeiten, Zukunftspotenziale und Akzeptanzförderung. Für gelingende Wildnisprojekte haben sich Kooperationen als unverzichtbare Grundlage und Erfolgsrezept erwiesen. Öffentliche und private Partner*innen, Anwohnende und Flächenbesitzer*innen, Umweltbildung und Marketing, in Wildnisprojekten müssen viele Perspektiven zusammen- und mitgedacht werden, um ihr Gelingen und Akzeptanz langfristig zu sichern.

In praxisorientierten Arbeitsgruppen und im Plenum diskutierten die Teilnehmenden Erfahrungen aus verschiedenen Wildnisprojekten und analysierten Herausforderungen für deren Gelingen. So wurden u. a. die Isolation von Wildnisgebieten in der Kulturlandschaft und ihre Verbindung durch Kooperationsprojekte und ökologische Korridore thematisiert. Ein Schwerpunktthema war die erfolgreiche Kommunikation vor und während der Ausweisung neuer Wildnisgebiete. Neue Chancen ergeben sich durch die Nachhaltigkeitsberichtspflichten für Unternehmen. Hier können durch Partnerschaften Finanzierungsquellen für Naturschutz erschlossen und gesellschaftliche Resonanz im Sinne von Environmental Social Governance erhöht werden.

Freigegebene Vorträge der Wildnis im Dialog-Tagungen werden auf der Website der Initiative Wildnis in Deutschland veröffentlicht.