Feuer- und klimawandelresilienter Wald von morgen – Annalena Baerbock informiert sich über den aktuellen Forschungsstand von PYROPHOB im Wildnisgebiet Jüterbog
Die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock besuchte heute das Wildnisgebiet Jüterbog, um sich über den aktuellen Stand des Forschungsprojekts PYROPHOB zu informieren. Inmitten eines der trockensten Bundesländer, das zunehmend von Waldbränden bedroht ist, untersucht PYROPHOB seit 2020, wie Wälder widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels und der Feuergefahr gestaltet werden können.
Das Projekt, das von acht Institutionen getragen wird, untersucht im Wildnisgebiet die Möglichkeiten der natürlichen Regeneration und die Rolle verschiedener Waldmanagementstrategien.
„Die vielen Brände der letzten Jahre haben leider gezeigt, dass die Klimakrise vor unserer Haustür angekommen ist“, so Annalena Baerbock. „PYROPHOB ist ein wegweisendes Forschungsprojekt, das uns dabei hilft, die Wälder von morgen zu gestalten – Wälder, die widerstandsfähiger gegenüber Hitze, Trockenheit und Bränden sind. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Besonders beeindruckend ist die schnelle Wiederbesiedlung, dass die Natur in der Lage ist, sich selbst zu helfen – wenn wir ihr die richtigen Bedingungen bieten.“
„Wildnisgebiete wie in Jüterbog sind nicht nur Schatzkammern der Artenvielfalt, sondern auch unverzichtbare Freilandlabore. Hier können wir beobachten, wie sich Ökosysteme ohne menschliche Eingriffe entwickeln und an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen. Dieses Wissen ist von unschätzbarem Wert für die Gestaltung klimaresilienter Landschaften und den langfristigen Schutz unserer Wälder“, erklärt Dr. Antje Wurz, Geschäftsführender Vorstand der Wildnisstiftung. „Durch den Schutz und die Weiterentwicklung dieser Wildnisgebiete schaffen wir nicht nur Rückzugsräume für die Natur, sondern legen auch den Grundstein für zukunftsweisende Forschungsprojekte wie PYROPHOB.“
Während der Exkursion wurden verschiedene Versuchsflächen des Projekts gezeigt, die wertvolle Erkenntnisse darüber liefern, wie sich Wälder nach Bränden entwickeln und wie präventive Maßnahmen den Waldschutz verbessern können. Erste Ergebnisse zeigen, dass Flächen, die nicht sofort geräumt wurden, ein ausgeglicheneres Mikroklima aufweisen und eine höhere Artenvielfalt entwickeln. Besonders bemerkenswert ist die natürliche Verjüngung durch Pionierarten wie die Zitterpappel und Birke.
Ein Exkursionsstopp an einem Waldbrandschutzstreifen verdeutlichte die Effizienz vorbeugender Brandschutzmaßnahmen und die Rolle von Totholz bei der Wiederbewaldung nach Feuerereignissen. „Diese Bereiche sind nicht nur wichtig für den Brandschutz, sondern bieten auch wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten wie die Nachtschwalbe und den Wiedehopf“, erklärte Dr. Wurz.
Annalena Baerbock: „Es geht uns alle an, wie es den Wäldern in unserem Land geht. Denn wir müssen erhalten, was uns erhält. Wir müssen unsere Wälder besser schützen und gezielt und nachhaltig pflegen. Dafür ist einerseits Forschung wichtig. Deshalb ist andererseits die Novelle das Bundeswaldgesetzes nach 50 Jahren wichtig. Unsere Waldbewirtschaftung muss weg von der reinen Holzgewinnung hin zu Walderhalt und Waldschutz. Waldschutz soll sich künftig lohnen. Dafür braucht das Waldgesetz ein Update – als Grundlage für die gezielte Förderung. Wir wollen klimaangepasstes und nachhaltiges Waldmanagement künftig gezielt fördern.“
Das Projekt PYROPHOB, gefördert vom Bundeslandwirtschaftsministerium und dem Bundesumweltministerium im Rahmen des Waldklimafonds, gilt als Modellprojekt für zukünftige Waldmanagementstrategien in Zeiten des Klimawandels.