Mit künstlicher Intelligenz die Wildnis verstehen:

Neue Technik erweitert Forschung in den Wildnisgebieten Lieberose und Jüterbog

Jüterbog/Lieberose, 16. Oktober 2025. Die Wildnis entwickelt sich meist unbeobachtet – doch jetzt werfen KI-gestützte Fotofallen, Audiologger und Klimasensoren einen digitalen Blick in ihre Geheimnisse. Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung – nutzt diese Technologie in ihren Wildnisgebieten Lieberose und Jüterbog im Rahmen des bundesweiten Projekts „KI-Nationalpark“, das neben Nationalparken auch Wildnisgebiete umfasst. Ziel ist es, Artenvielfalt, Klimaeinflüsse und menschliche Aktivitäten großräumig und vergleichbar zu erfassen – ein entscheidender Schritt, um die Wildnisgebiete besser zu erforschen und ihre Rolle als natürliche Kohlenstoffspeicher zu verstehen.

Die Wildnisstiftung verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Wildnis-Monitoring. Auf über 15.150 ha Fläche in ihren vier Wildnisgebieten in Brandenburg setzt sie bereits 11 verschiedene Monitoringmethoden um. Mit dem im September gestarteten Projekt kommt jetzt auch modernste KI hinzu.

„Unsere Wildnisgebiete entwickeln sich weitgehend ohne menschliche Eingriffe – das macht sie zu einzigartigen Laboren für natürliche Prozesse. Wir betreiben in unseren Gebieten schon lange Monitoring. Die neue KI-gestützte Auswertung der Kamera-, Audio- und Klimadaten eröffnet uns jedoch völlig neue Möglichkeiten: Wir können Veränderungen schneller und in einer neuen Tiefe erkennen, den Schutz unserer Wildnisgebiete weiter stärken und die Forschungsergebnisse auch für andere Flächen nutzbar machen.“, sagt Dr. Andreas Meißner aus dem geschäftsführenden Vorstand der Wildnisstiftung.

Neue Technologien für lebendige Wildnis
Im Projekt werden Kamera-, Audio- und Klimadaten von Vogelstimmen, Fledermäusen, großen Säugetieren sowie Umwelteinflüsse und menschliche Aktivitäten aufgezeichnet. Künstliche Intelligenz wertet die großen Datenmengen automatisch aus und macht Zusammenhänge zwischen Klima, Artenvielfalt und menschlicher Präsenz sichtbar. Für das Monitoring der Wildnisstiftung bedeutet dies eine weitere Verbesserung: fundiertere wissenschaftliche Erkenntnisse und eine solide Basis, um die natürliche Entwicklung der Gebiete besser zu verstehen und langfristig zu erforschen.

Teil eines bundesweiten Verbunds
Das Projekt „KI-Nationalpark“ läuft von 2025 bis 2027 und umfasst 13 deutsche Nationalparke sowie die beiden Wildnisgebiete Jüterbog und Lieberose der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung. Öffentliche Schutzgebietsverwaltungen und die private Wildnisstiftung beteiligen sich erstmals gemeinsam an einem derartigen Projekt. Koordiniert wird das Vorhaben von Nationale Naturlandschaften e. V., wissenschaftlich begleitet von der Universität Freiburg und der biometrio.earth GmbH. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz, Förderrichtlinie „KI-Leuchttürme“.

______________

Weitere Infos zum Projekt

Hintergrund

Stiftung Naturlandschaften Brandenburg – Die Wildnisstiftung

Die Wildnisstiftung engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 mit eigenen Flächen und Expertise für Wildnisgebiete und deren Vernetzung. Sie ist eine der größten privaten Eigentümerinnen von Wildnisgebieten in Deutschland.

Stifter sind das Land Brandenburg, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), die Umweltstiftung WWF Deutschland, der Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung, die Gregor Louisoder Umweltstiftung und eine Privatperson.
Unsere private Stiftung besitzt und verwaltet auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen Jüterbog, Heidehof, Lieberose und Tangersdorf Flächen im Umfang von 15.150 Hektar. Hier kann sich die Natur auf größtmöglicher Fläche frei entwickeln. Eine Vielfalt von Tieren und Pflanzen findet Lebensraum, darunter faszinierende Arten wie Sonnentau, Fischotter, Seeadler und Wolf.
Mit Naturerlebnisangeboten wie Wanderwegen und geführten Exkursionen machen wir diese spannende Entwicklung zugänglich. Wir lernen von der Natur, erforschen die natürliche Dynamik für eine lebenswerte Zukunft, vermitteln Wissen über wilde Natur und machen ihre Bedeutung und Einzigartigkeit erlebbar. Unsere Wildnisflächen bieten Ökosystemen die Chance, sich an Klimaveränderungen anzupassen und leisten als natürliche Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Über unsere Flächen in Brandenburg hinaus engagieren und vernetzen wir uns für mehr Wildnis in Deutschland.
Weitere Informationen zu Wildnis in Deutschland unter www.wildnisindeutschland.de

Mitmachen und Wildnis schützen!
Möchten Sie uns dabei helfen, wertvolle Wildnis zu erhalten, Wölfe und Wildkatzen zu schützen oder Wildniswissen an Erwachsene und Kinder zu vermitteln?
Wir freuen uns, Sie als Spender*in zu begrüßen und bieten verschiedene Patenschaften an.
Die Wildnisstiftung ist gemeinnützig tätig und Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.

Gern beraten wir Sie zu Möglichkeiten des Engagements. Informationen finden Sie online unter www.wildnisstiftung.de

Unser Service – Freianzeigen:
Unterstützen Sie den Schutz der Wildnis, indem Sie unsere Freianzeigen schalten. Alle Motive und Formate finden Sie unter https://www.wildnisstiftung.de/freianzeigen/

Kontakt für Ihre Fragen

Anika Niebrügge

Anika Niebrügge

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: 0176-73 54 54 70